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Tätigkeitsbericht für das Jahr 2000


II. Forschungsvorhaben

C. Internationale Gerichtsbarkeit

1. Schwerpunktband Internationale Gerichtsbarkeit des Max Planck Yearbook of United Nations Law

Die Konfliktlösung und Streitbeilegung durch besondere institutionalisierte Gremien im Völkerrecht hat während des abgelaufenen Jahrzehnts in den verschiedenen Bereichen des Völkerrechts einen enormen Bedeutungszuwachs erfahren. Die Schaffung des Internationalen Seegerichtshofes, die zentrale Rolle der WTO-Panels bei der Durchsetzung der Prinzipien des freien Welthandels, die Einrichtung von Strafgerichtshöfen für das ehemalige Jugoslawien und Ruanda und die geplante Schaffung eines Ständigen Internationalen Strafgerichtshofes legen hiervon ebenso Zeugnis ab wie die herausragende Bedeutung der Rechtsprechung des Straßburger und des Luxemburger Gerichtshofes für die Weiterentwicklung des europäischen Menschenrechtsschutzes bzw. des Gemeinschaftsrechts. Angesichts dieser Entwicklung sieht sich das Recht der internationalen Streitbeilegung mit einer Fülle neuer Fragen konfrontiert, die sich nicht nur auf die in der jeweiligen Gerichtsbarkeit anwendbaren Verfahrens- und Entscheidungsregeln beziehen, sondern auch strukturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Tätigkeit der internationalen Gerichtshöfe und die Abgrenzung ihrer Zuständigkeiten im Verhältnis zueinander betreffen. Das Max Planck Yearbook of United Nations Law wird daher in seinem 2001 erscheinenden fünften Band einen Schwerpunkt auf die internationale Gerichtsbarkeit legen. Einen besonderen Platz werden dabei die im Rahmen des internationalen Symposiums „The International Dispute Settlement System“ am 23. September in Hamburg gehaltenen Vorträge einnehmen. Dieses Symposium wurde aus Anlaß des Einzugs des Internationalen Seegerichtshofs in sein neues Gebäude vom Institut in Zusammenarbeit mit dem Gerichtshof organisiert. Im Mittelpunkt des Symposiums standen grundlegende Fragen, die für die Verfahren vor allen internationalen Gerichten von Bedeutung sind (zu den Themen im einzelnen s. unten X. B.). Außerdem werden im fünften Band des Max Planck Yearbook Beiträge zur besonderen Streitbeilegung im Rahmen der WTO, zur Zusammenarbeit der Staaten mit den Strafgerichtshöfen für das frühere Jugoslawien und Ruanda sowie zu der Frage erscheinen, welche Folgen die Vervielfältigung internationaler Gerichte im Hinblick auf die mögliche Kollision von Entscheidungen und Vorlagemöglichkeiten haben kann.



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