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Tätigkeitsbericht für das Jahr 2001


VI. Bibliothek

D. Dokumente internationaler Organisationen

Auch die Sammlungen von Dokumenten internationaler Organisationen in der Bibliothek werden in starkem Ausmaß in Anspruch genommen. Auswärtige Benutzer besuchen häufig die Bibliothek persönlich, um die Materialien einzusehen und um die Sachkenntnis der zuständigen Mitarbeiterinnen in Anspruch zu nehmen.

1. Depotbibliothek für die Dokumente der Vereinten Nationen

Als Depotbibliothek für die Dokumente der Vereinten Nationen und vieler ihrer Sonderorganisationen erhält die Bibliothek die von diesen Einrichtungen verteilten Publikationen seit jeher mit der Auflage, sie auch der Öffentlichkeit gebührenfrei zugänglich zu machen. Sie entspricht dieser Verpflichtung, indem sie jedermann als Benutzer zuläßt, aber auch, indem sie das gewünschte Material in Form von Kopien oder Ausdrucken aus Datenbanken oder als Dateien mit e-mail versendet. Zusätzlich können Dokumente zu speziellen Themen auch von auswärts über die Homepage der Bibliothek aufgerufen werden.

Die vorhandenen Dokumente der Vereinten Nationen sind für die Wissenschaftler des Instituts unentbehrlich. Für die auswärtigen Benutzer ist die Sammlung der Bibliothek ebenfalls von großer Bedeutung, da es in Deutschland nur sieben Einrichtungen gibt, die wie sie sowohl die hektographierten als auch die gedruckten Veröffentlichungen der Vereinten Nationen erhalten und unsere Bibliothek in Süddeutschland die einzige Institution dieser Art ist.

Die Depotbibliothek erhält die Materialien in englischer Sprache. Sie besitzt zusätzlich für die Jahre bis 1974 häufig ihre französische Fassung und bis zur Gegenwart sämtliche ins Deutsche übersetzten Texte. Neben den Dokumenten der Vereinten Nationen werden in der UN-Abteilung intensiv die Veröffentlichungen der Sonderorganisation der Vereinten Nationen gesammelt.

Die Dokumente werden nach UN-Symbolen und Dokumentennummern verzeichnet, wie es die Vereinten Nationen empfehlen und wie es der Übung in den Bibliotheken der UN und in den anderen Depotbibliotheken entspricht. Viele Materialien werden außerdem in den elektronischen Bibliothekskatalog aufgenommen. Hierzu gehören alle Zeitschriften.

Die Aufbewahrung, Verzeichnung und Benutzung der Dokumente in unserer Bibliothek ist bisher zur vollen Zufriedenheit der Vereinten Nationen erfolgt, welche die Depotbibliotheken regelmäßig überwachen.

Neben den Materialien der Vereinten Nationen und ihrer Sonderorganisationen werden in der UN-Abteilung die Veröffentlichungen zahlreicher regionaler Organisationen bearbeitet. Die größte von ihnen ist die "Organisation Amerikanischer Staaten", für deren Dokumente das Institut ebenfalls den Status einer Depotbibliothek besitzt.

Die schnelle Entwicklung des Angebots im Internet an elektronischen Materialien aus dem Bereich der Vereinten Nationen, ihrer Sonderorganisationen sowie der anderen internationalen Organisationen war der Grund für die Erstellung einer neuen Homepage der Abteilung. Sie wurde im Berichtsjahr zusammen mit wissenschaftlichen Mitarbeitern des Instituts erarbeitet.

Die neuen Informationsseiten sollen nicht bei den allgemeinen Links zu den Organisationen stehen bleiben, sondern den direkten Zugang zu Dokumenten und Informationen der Organisationen ermöglichen. Die Homepage enthält Links zu wichtigen und oft nachgefragten Dokumenten und Textsammlungen mit Verweisen auf die entsprechenden Systemstellen in der Linksammlung des Instituts. Besonderes Augenmerk wurde auf die Themen "Frieden und Sicherheit", "Menschenrechte" und "Völkerrecht" gelegt.

Auf eigenen Informationsseiten werden Links zur Arbeit der anderen internationalen Organisationen und ihrer Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen bereitgestellt. Für den Bereich der Vereinten Nationen werden Hinweise auf Fundstellen deutscher Texte zur Arbeit der Organisation und Übersetzungen von Originaldokumenten der Vereinten Nationen ins Netz gegeben. Zur Zeit wird dieses neue Angebot der UN-Abteilung im Intranet des Instituts getestet.

2. Europäisches Dokumentationszentrum

Das zur Bibliothek gehörende "Europäische Dokumentationszentrum" (EDZ) ist als Teil des Informationsnetzes der Europäischen Kommission auch öffentlich zugänglich. Seine Aufgaben haben sich im Laufe der Erweiterung und zunehmenden Bedeutung der Europäischen Union immer wieder verändert. Seit 1999 werden die Europäischen Dokumentationszentren von der EU wieder vorrangig der Wissenschaft zugeordnet, wie es bei unserem Zentrum als Teil der Bibliothek immer gegeben war. Der laufende Zugriff auf die Veröffentlichungen der Europäischen Union ist für die Institutsmitarbeiter unabdingbar. Das Europäische Dokumentationszentrum wird aber auch von zahlreichen auswärtigen Firmen und Besuchern, darunter vielen Studenten, benutzt.

Das "Europäische Dokumentationszentrum" erhält weitgehend die von der Europäischen Union verteilten Materialien auf deutsch, französisch und englisch. Die im Jahre 1999 von der EU begonnene Umstellung der Veröffentlichungen auf off-line und on-line Produkte wurde auch im Jahre 2001 weitergeführt. Viele wichtige Informationen sind inzwischen ausschließlich on-line zugänglich. Die Vermehrung der Internetangebote durch die Europäische Union macht es für das Europäische Dokumentationszentrum erforderlich, die Benutzer auf die Veränderungen und neuen Zugangsmöglichkeiten hinzuweisen und ihnen bei der Benutzung der Datenbanken Hilfestellung zu leisten. Es ist bemüht, eigene spezialisierte Recherchen anzubieten, wie in der nur mit Password zugänglichen Datenbank CELEX und in den immer komplexer werdenden elektronischen Angeboten der verschiedenen EU-Institutionen.

Das "Europäisches Dokumentationszentrum" legt großen Wert auf den Kontakt mit auswärtigen Einrichtungen. Enge Kontakte bestehen insbesondere mit den Dokumentationszentren bei der Generalverwaltung der EU in Brüssel. Das Dokumentationszentrum war auch im vergangenen Jahr wieder Ziel zahlreicher Besucher aus dem Ausland, u.a. aus Irland, Schweden, Frankreich und Belgien. Eine Delegation des albanischen Justizministeriums und der Juristischen Fakultät der Universität Tirana erhielten im Dokumentationszentrum eine einwöchige Schulung zur Benutzung von EU-Dokumenten in den Datenbanken der EU. Im Rahmen des Austauschprogramms der Europäischen Dokumentationszentren besuchte die Leiterin des Dokumentationszentrums, Frau Müller-Reiss, die Bibliothèque Cujas in Paris und beriet das albanische Justizministerium in Tirana beim Aufbau eines europäischen Informations- und Dokumentationszentrums.

Im Berichtszeitraum wurde die elektronische Vertragsdatenbank des Dokumentationszentrums mit Angaben zu den Verträgen der EU durch einen zu diesem Zweck eingestellten Praktikanten erweitert und aktualisiert. Weitere Anstrengungen wurden auf die Ordnung der zahlreichen EU-Materialien gemäß der vom Dokumentationszentrum erstellten Grobsystematik verwendet, um später jedem EU-Dokument eine systematische Dokumentennummer zuordnen zu können. Schließlich wurde die umfangreiche Linksammlung zu Institutionen und Publikationen der EU in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Mitarbeitern des Instituts erweitert. Sie soll Ende des Jahres 2001 in Betrieb gehen.

3. Dokumente anderer europäischer Organisationen

Neben den Materialien der Europäischen Union sammelt die Bibliothek die Veröffentlichungen zahlreicher anderer europäischer und weltweit tätiger Organisationen, die in einer eigenen Abteilung bearbeitet werden. Hierzu gehören vor allem der "Europarat" mit der "Europäischen Kommission für Menschenrechte" und dem "Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte" sowie die "Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa".