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Rudolf Bernhardt
(29. April 1925 – 1. Dezember 2021)

Rudolf Bernhardt begann seine Laufbahn 1954 als wissenschaftlicher Referent am Institut. Kurz nach seiner Habilitation 1962 wurde er Professor in Frankfurt. Von 1970 bis 1993 war er Direktor am Institut, ab 1981 in einer kollegialen Leitung. Von 1981 bis 1998 war Bernhardt Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, zuletzt als amtierender Präsident. Wir sind dankbar für sein wissenschaftliches Vermächtnis und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Bernhardt begründete die erste englischsprachige Enzyklopädie des Völkerrechts. Seine Publikationen sowie seine druckreifen Wortbeiträge in akademischen Diskussionen waren von analytischer Schärfe und liberalen Wertungen geprägt. Radikale Urteile oder Verknöcherung waren ihm fremd.

Noch zu seinem 90. Geburtstag 2015 hielt er einen großen Vortrag mit dem Titel „Sechs Jahrzehnte Beschäftigung mit dem Völkerrecht“. Zusammen mit Karin Oellers-Frahm verfasste er eine Geschichte unseres Max-Planck-Instituts, die 2017 in der Schwarzen Reihe erschien.

Mit seiner menschlich zugewandten und zugleich zurückhaltenden Führung war er Mentor und Vorbild für Generationen von Wissenschaftler*innen.