Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht Logo Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht

Sie befinden sich hier: Forschen am Institut Gesprächs- und Arbeitsformate Gesprächskreise Menschenrechte

Menschenrechte

Der Gesprächskreis Menschenrechte wird von Marie Lohrum aus der MAGGI Forschungsgruppe unter der Leitung von Janne Mende betreut.

Der Gesprächskreis Menschenrechte wendet sich an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Gäste des Max-Planck-Instituts, die sich mit dem nationalen, regionalen und internationalen Schutz der Menschenrechte und institutionellen Aspekten des Menschenrechtsschutzes im Rahmen eines Forschungsvorhabens oder ihrer Dissertation auseinandersetzen. Der Gesprächskreis soll nach der Vorstellung seiner Initiatoren Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch über ausgewählte aktuelle Themen bieten. Sowohl der universelle als auch der regionale Menschenrechtsschutz unter besonderer Berücksichtigung europäischer und anderer Mehrebenensysteme sowie Länderberichte zu nationalen Systemen sind Gegenstand vergleichender Betrachtungen. Außer den regelmäßig stattfindenden Diskussionsrunden bemüht sich der Gesprächskreis um den Kontakt zu anderen Forschungseinrichtungen und veranstaltet Vorträge zu ausgewählten Themen des internationalen Menschenrechtsschutzes.

Informationen zu früheren Veranstaltungen des GK finden Sie im Archiv.

 


08.02.2024: Understanding the transnational regulation of timber and agricultural forest risk commodity trade by external EU policy

Wie werden die Risiken des globalen Handels mit illegalen und entwaldungsbedingten Holz- und Agrarrohstoffen auf EU-Ebene sowie in den Verbraucher- und Erzeugerländern definiert, bewertet und reguliert? Was sind die Ursachen und Folgen von Unterschieden und Gemeinsamkeiten bei der Regulierung dieser Risiken? Dieser Vortrag beantwortet diese Fragen und prüft Erklärungen für die Ursachen, die in Theorien zur Regulierung wie dem Advocacy Coalition Framework, der Kulturtheorie und der Baptist-Bootleggers-Theorie zu finden sind. Auf der Grundlage von Interviews und Inhaltsanalysen im Zusammenhang mit der Gestaltung und Umsetzung der EU-Holzverordnung und der EU-Waldrodungsverordnung sowie deren Zusammenspiel mit privaten Regulierungsmaßnahmen wie Zertifizierungssystemen (FSC/PEFC, Soja-Moratorium usw.) werde ich Ergebnisse zu den Weltanschauungen, Überzeugungen, Werten, dem Regulierungsverhalten und den Koalitionen staatlicher und nichtstaatlicher Akteure auf EU-Ebene sowie in EU-Verbraucherländern (z. B. Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien) und Erzeugerländern (Brasilien, Indonesien, Ghana/Kamerun) vorstellen. Anhand einer Analyse des politischen Wandels werde ich zunächst die Stabilität und den Wandel der Koalitionen pro und contra Regulierung in der EU und den Erzeugerländern darstellen und die Koalitionspolitik mit Erklärungen aus der Sozialpsychologie (ACF) und der politischen Ökonomie (B&B) analysieren. Darüber hinaus stellen wir durch Quervergleiche des politischen Prozesses in diesen unterschiedlichen sozioökonomischen, politischen und kulturellen Kontexten fest, dass sich die länderspezifischen Unterschiede bei der Regulierung von Risiken im Zusammenhang mit forstwirtschaftlichen Rohstoffen in vier Gruppen zusammenfassen lassen: "Selbstregulierung der Unternehmen", "Selbstregulierung im Schatten der Hierarchie", "symbolische hierarchische Regulierung" und "verschleppte Regulierung im Schatten der Unternehmen". In Übereinstimmung mit den Theorien lassen sich diese Cluster durch die Dominanz verschiedener kultureller Akteurstypen (Individualisten, Egalitaristen, Hierarchisten, Fatalisten) und ihrer Koalitionen erklären. Wir stellen fest, dass politische Akteure aus jedem dieser Kulturtypen in allen Ländern am meisten über die Risiken im globalen Holz- und Forst-Agrarrohstoffhandel besorgt sind, die für ihre Überzeugungen, Werte und Interessen am bedrohlichsten sind (Selbstregulierung des Marktes, ökologisches Gemeinwohl, staatliche Autorität, Mission impossible). Wir finden auch Belege für ein gemischtes Regulierungsverhalten, das sich Verschiebungen in der Koalitionspolitik und kulturübergreifende Zusammenarbeit zwischen politischen Akteuren durch strategisches Lernen erklären lässt.

Für weiter Informationen sowie den Link zu dem Zoom-Meeting kontaktieren Sie bitte


16.11.2023: Prospects for Reforms, Fundamental Rights and Advocacy in the EU's Migration and Asylum Policy

Date:

16 November 2023, 15:00 – 16:30 (CET)

Speakers:

Lena Karamanidou, Independent Scholar

Minos Mouzourakis, Refugee Support Aegean

Alberto-Horst Neidhardt, European Policy Centre

Tineke Strik, Member of the European Parliament for the Greens/EFA Group

Catharina Ziebritzki, Equal Rights Beyond Borders & University of Frankfurt

Registration:

https://mpil.zoom-x.de/webinar/register/WN_3JGGqbCoTuWxOtGEcIXsWA

Any inquiries, please send to:


08.11.2023: Peace after War: The Role of International Law - Collective Equality

Seit dem 7. Oktober beobachtet die Welt die aktuelle Tragödie, die sich in Israel-Palästina abspielt. Die meisten Diskussionen haben bisher forschungsbasierte Erklärungen zu den Bedingungen übersehen, die einen fruchtbaren Boden für diesen schrecklichen Ausbruch von Gewalt bilden. Noch mehr übersehen wurde eine forschungsbasierte Analyse eines nachhaltigen Auswegs aus der gegenwärtigen politischen Gewalt und der möglichen Rolle des internationalen Rechts bei einer solchen Transformation.
Aufbauend auf einer multidisziplinären Forschung konzentriert sich die Präsentation des Buches auf die Rolle, die internationale und regionale Menschenrechtsgesetze an Orten spielen, die von gewaltsamen ethno-nationalen Konflikten heimgesucht werden. Auf der Grundlage einer Analyse der Grenzen von Menschenrechtsgesetzen wird argumentiert, dass die Ergänzung des Menschenrechtsparadigmas durch das neuartige Konzept der "kollektiven Gleichheit" einen geeigneteren Fahrplan für die Förderung von Frieden und Gleichheit in ethnisch-national zerrissenen Gebieten darstellt. Bitte registrieren Sie sich für das Event hier: https://bitly.ws/YmKs

 

Über Limor Yehuda: Limor Yehuda forscht zu internationalem Menschenrecht und vergleichendem Verfassungsrecht an Orten ethnisch-nationaler Konflikte und im Übergang zum Frieden. Sie ist Post-Doktorandin am Minerva Center for the Rule of Law Under Extreme Conditions an der Universität Haifa und Dozentin an der Juristischen Fakultät der Hebräischen Universität. In ihrer aktuellen Forschung entwickelt Limor eine Theorie des Übergangs vom Konflikt zum partnerschaftlichen israelisch-palästinensischen Frieden. Ihr Buch, "Collective Equality: Democracy and Human Rights in Ethno-National Conflicts" (2023) wurde kürzlich von Cambridge University Press veröffentlicht. Zuvor war Limor als juristische Mitarbeiterin am Obersten Gerichtshof Israels und später als Leiterin der Abteilung für Menschenrechte in den besetzten Gebieten bei der Association for Civil Rights in Israel (ACRI) tätig. Neben ihrer akademischen Arbeit ist Limor ein Gründungsmitglied von A Land for all ("Zwei Staaten, ein Heimatland").


29.09.2023: Feminist Foreign Policy - Empowering Women in Foreign Policy Matters

Am 1. März 2023 stellten Außenministerin Annalena Baerbock und Entwicklungsministerin Svenja Schulze neue Leitlinien für eine feministische Außenpolitik vor. Daraufhin ist eine breite gesellschaftliche Diskussion über Feminismus und Politik entbrannt. In der Veranstaltung mit dem Titel "Feminist Foreign Policy – Empowering women in foreign policy matters" diskutieren der Arbeitskreis Gender und der Gesprächskreis Menschenrechte mit zwei Expertinnen über feministische Außenpolitik. Eva Rieger von der Universität Passau wird uns einen Überblick über feministische Außenpolitik und ihre Auswirkungen geben. Anschließend wird Tonka Kostadinova die Frage des Empowerments von Frauen im Bereich der Außenpolitik diskutieren, insbesondere die Frage, ob und wie sich die verstärkte Präsenz von Frauen im Auswärtigen Amt auf die Inhalte der Außenpolitik auswirkt. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme und eine bunte Diskussion.