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Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht

Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht


Band 99:

Matthias Herdegen

Gewissensfreiheit und Normativität des positiven Rechts


Keine positive Rechtsordnung kann Konflikten zwischen Rechtsbefehlen und individuellen Wertvorstellungen ausweichen. Die Reaktion des positiven Rechts auf Gewissenshaltungen und das Maß bewußtseinsformender Einwirkung des Staates reflektieren in geradezu exemplarischer Weise das Selbstverständnis einer Verfassungsordnung und das ihr zugrundeliegende Menschenbild. Die Rücksicht auf Gewissenspositionen steht ebenso wie das strikte Beharren auf Wertentscheidungen des positiven Rechts in einem Spannungsfeld, das von normativen Strukturprinzipien erzeugt wird, welche den Staat als Friedens- und Ordnungsmacht einerseits und als Garanten freier persönlicher Lebensgestaltung andererseits kennzeichnen und tragen. Im Vordergrund stehen die Bezüge zum Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland. Daneben haben vielfältige rechtstheoretische, soziologische und rechtsvergleichende Fragestellungen Eingang in die Untersuchung gefunden. Schwerpunkte bilden die Diskussion des Gewissensbegriffs aus empirischer und normativer Sicht sowie die Schranken, welche der Gewissensbetätigungsfreiheit durch allgemeine, weltanschaulich neutrale Gesetze gezogen sind.

1989. XV, 330 S.
ISBN 3-540-51614-X
Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg