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Tätigkeitsbericht für das Jahr 2003


XI. Symposien und Tagungen

F. Internationales Symposium "Towards an International Ban on Human Cloning - Religious Perspectives, the International Community, and the Protection of Embryos"

Ziel des Symposium am 25. Oktober 2003 war es, interdisziplinär und interkulturell die Probleme von Menschwerdung und Menschenwürde im Hinblick auf das reproduktive und therapeutische Klonen zu untersuchen.

In dem ersten Teil des - überwiegend in englischer Sprache abgehaltenen - Symposiums, das sich mit "Human Creation and Human Dignity in Religious Perspective" befasst, legten Kenner des Islam (Ali-Reza Sheikholeslami, Oxford), des Buddhismus (Andrew Huxley, London; Jens Schlieter, München), der jüdischen Religion (Manfred Oeming, Heidelberg), des Christentums und der abendländischen Philosophie (Robert Spaemann, Stuttgart) die Bedingungen von Menschsein und Menschenwürde in den verschiedenen Religionen und ethischen Traditionen dar. Durch das Bewußtmachen der Unterschiede und Ähnlichkeiten in den religiösen und kulturellen Traditionen, sollte die darauf folgende rechtliche Diskussion befruchtet und "vom Kopf auf die Beine" gestellt werden.

Der interdisziplinären Betrachtung diente auch der Vortrag von Ernst-Ludwig Winnacker, Bonn, der in seinem Vortrag die naturwissenschaftlichen Implikationen des Klonens beleuchtete.

Die rechtliche Diskussion, konzentrierte sich zum einen auf die Auswirkungen des Menschenwürdebegriffs des deutschen Grundgesetzes auf die rechtliche Beurteilung des Klonens. Dafür konnten als externe Teilnehmer gewonnen werden: Christian Starck, Göttingen; Jörn Ipsen, Osnabrück und Horst Dreier, Würzburg. Zum anderen wurden die völkerrechtlichen Regelungen beleuchtet, die Klonierungstechniken verbieten oder verbieten sollen. Während Hans Lilie, Halle, die Fragen der Biomedizinkonvention des Europarates behandelte und Rüdiger Wolfrum, sich den allgemeinen Menschenrechtsverträgen und dem Würdebegriffs des Völkerrechts widmete, stellte Mahnoush Arsanjani von den Vereinten Nationen zum Abschluss des Symposiums die aktuellen Entwicklungen bei der Ausarbeitung einer internationalen und universellen Konvention gegen das (reproduktive) Klonen dar (s. unter II. B.)

Das Symposium wurde von Dr. Silja Vöneky und Markus Benzing vorbereitet und betreut.