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Tätigkeitsbericht für das Jahr 2000


VIII. Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen des In- und Auslands

A. Interdisziplinärer Workshop zu Fragen der Globalisierung

Unter dem Titel „MPG 2000 Plus“ hat die Max-Planck-Gesellschaft einige neue interdisziplinäre Forschungsinitiativen angeregt. Aus dem Kreis der geisteswissenschaftlichen Institute sind dabei Initiativen hervorgegangen, die Themen betreffen, für deren Untersuchung in den Instituten der geisteswissenschaftlichen Sektion besondere Kompetenzen und Interessen bestehen, deren Untersuchung jedoch multidisziplinäre Zugänge und damit neue Formen der institutsübergreifenden Forschungskooperation verlangt. Hiebei sollen neue Arbeitsformen für die Zusammenarbeit zwischen den Instituten der geisteswissenschaftlichen Sektion entwickelt werden. Es wird angestrebt, die externen Kooperationen der Institute, die auf nationaler und internationaler Ebene schon lange bestehen, durch intensivere Kooperationen zwischen Max-Planck-Instituten zu ergänzen.

In diesem Rahmen hat das Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches öffentliches Recht und Völkerrecht zusammen mit acht anderen Forschungsstellen der geisteswissenschaftlichen Sektion die Forschungsinitiative „ Politik und Recht unter Bedingungen der Globalisierung/Dezentralisierung“ ins Leben gerufen. Dies sind namentlich: Das Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle, das Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln, das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Patent-, Urheber- und Wettbewerbsrecht in München, das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg, das Max-Planck-Institut für eropäische Rechtsgeschichte in Frankfurt, das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht in München, das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg sowie die Projektgruppe „Recht der Gemeinschaftsgüter“ der Max-Planck-Gesellschaft in Bonn.

Die Forschungsinitiative geht davon aus, daß das konventionelle Denken in Recht und Politik und die überkommenen Vorstellungen demokratischer Verantwortlichkeit und Legitimation, die von einem Verständnis des Verhältnisses von „Staat und Gesellschaft“ ausgehen, welches den Staat auf der Grundlage einer nationalstaatlich gedachten Kongruenz der Grenzen kultureller Kommunikation und ökonomischen Interaktion mit den territorialen Grenzen der nationalen Rechtsordnung prinzipiell allen anderen politischen und ökonomischen Akteuren überordnet, heute weitgehend überholt sind. Sie stellt die Frage, wie unter dem Einfluß der rasch zunehmenden Internationalisierung („Globalisierung“, „Europäisierung“) die Bedingungen von Recht und Politik zeitgemäß zu definieren sind.

In einer ersten Phase ist die Forschungsinitiative in der Form eines mehrstufigen Konferenzprojekts organisiert, zu dem die Mitglieder der Arbeitsgruppe Beiträge aus den beteiligten Instituten angeboten haben. Hieraus sollen in einer zweiten Phase gemeinsam konzipierte und jeweils von mehreren Instituten getragene interdisziplinäre Forschungsprojekte entwickelt werden.

Im Rahmen der ersten Phase hat am 1. und 2. Dezember am Kölner Sitz des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung ein Workshop stattgefunden, an dem Mitglieder aller beteiligten Foschungsstellen Arbeitspapiere vorgetragen haben. Dabei haben Mitglieder des Instituts folgende Papiere präsentiert: Dr. Giegerich, Legitimation europäischer Entscheidungen; Dr. Walter, Die Neuverteilung der Verfassungsfunktionen zwischen Staat und internationaler Gemeinschaft; Dr. Stoll, Biotechnologische Innovationen: Konflikte und rechtliche Ordnung.



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